Öde – öko – ökonomisch – wo will ich in Zukunft leben?

Stark gestiegene Immobilienpreise und Mieten in Großstädten führen dazu, dass es selbst für Nomalverdiener zunehmend schwierig wird, sich das Leben in Großstädten zu leisten.

Wavemedia hat vor diesem Hintergrund erste Ansätze für eine alternative Lebensform der Zukunft entwickelt: Die urbane Dorfgemeinschaft. Sie verbindet ein Leben auf dem Land mit Vorteilen des Stadtlebens. Nachhaltiges Wohnen gepaart mit energetischer Selbstversorgung in einer kulturell und fortschrittlichen Gemeinschaft mit innovativen Transportlösungen in die nächste Stadt. Sehr gute Schul- und Kitaversorgung, Wohnen in individuellen Einzelwohnungen oder Einzelhäusern in räumlicher Nähe mit der Gemeinschaft. Schnelles Internet ermöglicht Büroarbeit von zuhause. Und dies alles bei ca. 30% geringeren Kosten als in der Großstadt.

Research for Future hat in einer bundesweit repräsentativen Onlinebefragung mit 673 Teilnehmern die Akzeptanz dieser möglichen Form des Zusammenlebens in der Deutschen Bevölkerung untersucht.

Ein erstes interessantes Ergebnis der Studie ist, dass unabhängig davon, ob man aktuell auf dem Land oder in der Stadt lebt, 75% der Bevölkerung am liebsten dort leben, wo sie aktuell leben und ca. 25% lieber anders leben würden. Also Menschen, die aktuell in einer Großstadt wohnen, aber eigentlich lieber auf dem Land leben würden und umgekehrt Menschen, die aktuell auf dem Land leben, aber eigentlich lieber in einer Stadt leben würden. Bei diesen Personen kann zunächst eine grundsätzliche Bereitschaft zu einem Wechsel ihres Lebensumfeldes angenommen werden.

Als nächstes konnten wir feststellen, dass zwar 77% der Einwohner von Städten mit über 500.000 Einwohnern zufrieden mit dem Freizeitangebot in ihrer Umgebung sind, gleichzeitig aber nur 36% der Bewohner von Orten mit weniger als 5.000 Einwohnern.

Spannend ist die hohe Bewertung der Attraktivität der Lebensform einer urbanen Dorfgemeinschaft. Fast 28% der Bewohner von Großstädten halten das Konzept für sehr attraktiv. Überrascht hat uns aber, dass sogar 40% der Bewohner von Orten unter 5.000 Einwohnern diese Lebensform für sehr attraktiv halten. Daraus lässt sich erkennen, dass der Wunsch nach mehr Urbanität auf dem Land sogar stärker ausgeprägt ist, als der Wunsch nach mehr Landleben bei Großstädtern.

Frauen bewerten die Attraktivität einer urbanen Dorfgemeinschaft leicht besser als Männer. In den unterschiedlichen Altersgruppen wird deren Attraktivität nur geringfügig unterschiedlich gesehen. 29% der unter 30 Jährigen und 35% der über 60 Jährigen geben an, das Konzept für sehr attraktiv zu halten. Die Attraktivität der urbanen Dorfgemeinschaft wird mit zunehmender Kinderzahl jedoch signifikant höher bewertet. Kinderlose sehen darin die geringste Attraktivität (30%). Für Familien mit drei Kindern ist die Attraktivität mit 44% am höchsten.

Diejenigen, die einer urbanen Dorfgemeinschaft ablehnend gegenüber stehen, begründen ihre Ablehnung mit der Befürchtung, sich in der Gemeinschaft Regeln unterwerfen zu müssen, die zulasten ihrer Individualität gingen. Sie sind nicht zu einer Anpassung in eine solche Gemeinschaft bereit, da sie Einschränkungen in ihrer Selbstbestimmtheit und Privatsphäre befürchten.

Da in Deutschland alle in erster Linie an sich denken würden, könne die Idee nicht funktionieren. Bereits der Begriff “Gemeinschaft” klinge für Einzelne bereits suspekt.

Weitere Argumente dagegen werden in potenzieller Langeweile und Einsamkeit gesehen. Die Entfernung zur Stadt sei zu weit für kulturelle Angebote. Und wenn die Arbeit nicht für das Homeoffice geeignet sei, passe es ohnehin nicht. Es werden aber auch ganz praktische Argumente genannt, wie die Entfernung zu Einkaufsmöglichkeiten, Ärzten oder Krankenhäusern.

Ein weiterer Grund für die Landbevölkerung, eine urbane Dorfgemeinschaft als überdurchschnittlich attraktive Lebensform zu sehen, könnte auch in Sicherheitsaspekten liegen. Denn die Landbevölkerung fühlt sich insgesamt weniger sicher als Bewohner von Großstädten. Die urbane Dorfgemeinschaft könnte folglich auch zur Steigerung des persönlichen Sicherheitsempfindens beitragen.

Michael van Droffelaar, Gründer von wavemedia sieht durch die Ergebnisse der Studie das Potenzial seiner Idee bestätigt: „Richtig umgesetzt, sehe ich ein nennenswertes Potenzial zur Realisierung von urbanen Dorfgemeinschaften mit einem hoch attraktiven Angebot für eine Lebensform der Zukunft.“

Für Rückfragen zu der Studie wenden Sie sich bitte an Dr. Björn Castan unter castan@researchforfuture.com

Gefällt auch Ihnen die Idee einer urbanen Dorfgemeinschaft? Dann wenden Sie sich bitte an Michael van Droffelaar unter mvd@wavemedia.de